Auf dieser Seite möchten wir einige Fragen beantworten,
die Ballönern immer wieder gestellt werden:
- Landet der Ballon wieder an seinem Startplatz ?
- Wie lange dauert eine Ballonfahrt ?
- Warum kann man die Fahrtrichtung des Ballons nicht selbst bestimmen ?
- Darf ein Ballon überall landen ?
- Wo sind die Sandsäcke ?
- Warum sehe ich immer nur früh und abends Ballons am Himmel ?
- Warum kann man Starttermine nie sicher vorhersagen ?
- Welchen Treibstoff benutzen Heißluftballons ?
- Gibt es eine Altersbegrenzung für Personen im Ballonkorb ?
- Wie erfolgt die Landung eines Heißluftballons ?
- Wie werden die Leistungen der Ballonfahrer bei Wettkämpfen bewertet ?
- Darf man aus dem Ballonkorb Fotos machen ?
- Braucht Mann (oder Frau) eine Ausbildung, um einen Ballon zu führen ?
- Ist es nicht kalt in der Höhe während der Ballonfahrt ?
- Warum "fahren" Ballone und fliegen nicht ?
- Wie hoch kann man mit einem Ballon steigen ?
- Woraus besteht die Hülle eines Heißluftballons ?
Landet der Ballon wieder an seinem Startplatz ?
Nein, ein Freiballon landet nicht wieder an seinem Startplatz. Er bewegt sich nach dem Start mit dem Wind in dessen Richtung. Seit Anfang 2000 sind in Deutschland Fesselballons erlaubt. Diese Gasballons werden am Stahlseil ca. 150m hoch gelassen und nach 10-20 Minuten wieder auf ihren Startplatz zurück gezogen.
Wie lange dauert eine Ballonfahrt ?
Mit dem Heißluftballon ist man meist 1 bis 2 Stunden in der Luft. Bei niedrigen Außentemperaturen, ausbleibender Thermik (nur im Winter) und entsprechendem Gasvorrat sind aber auch Fahrten über 4 Stunden möglich. Zusammen mit der Vorbereitung und dem Zusammenpacken des Ballons nach der Landung dauert ein Ballonabenteuer insgesamt oft 5-6 Stunden. Gasballone können mit einer einzigen Füllung bis zu 3 Tagen in der Luft bleiben und dabei über 1000 km zurücklegen.
Warum kann man die Fahrtrichtung des Ballons nicht selbst bestimmen ?
Da der Freiballon "frei" d.h. nirgends angehängt ist und auch keinen Antrieb besitzt, kann der Pilot nur passiv Einfluß auf seine Fahrtrichtung nehmen. Er bewegt sich immer mit dem Wind, mit dessen Geschwindigkeit und in dessen Richtung. Eine gewisse Steuerung ist so nur durch die Ausnutzung verschiedener Windrichtungen in unterschiedlichen Höhen möglich. Geübte Piloten können so bei Wettbewerben erhebliche Richtungsänderungen herbeiführen.
Darf ein Ballon überall landen ?
Ja! Laut Luftrecht darf ein Ballon auf eines Jeden Grundstück landen. Trotzdem wird jeder Ballonpilot versuchen, auf einem geraden, mit dem Verfolgerfahrzeug gut zugänglichen Platz zu Boden zu gehen, ohne Sachschaden auf dem Landeplatz anzurichten. Dabei ist die Sicherheit der Menschen im Korb oberstes Gebot. Eventuelle Schäden sind in jedem Fall von einer Haftpflichtversicherung gedeckt.
Wo sind die Sandsäcke ?
Sandsäcke werden nur bei der Fahrt mit einem Gasballon benötigt. Nur dort wird Ballast abgeworfen, um höher zu steigen.
Beim Heißluftballon wird "geheizt" um an Höhe zu gewinnen. Es wird so durch Erhöhung der Temperatur der Luft im Ballon ein größerer Auftrieb erzeugt. Dabei liegt die maximale Temperatur im Ballon bei 100°C bzw. 115°C ( je nach Hüllenstoff ). Höhere Werte verkürzen die Lebensdauer der Ballonhülle erheblich. Sowohl Gas- als auch Heißluftballon haben ein Ventil an der obersten Stelle. Beim Gasballon hat es ca. Ø 30cm und beim Heißlüfter Ø 2,5m. Über dieses Ventil wird Gas bzw. heiße Luft abgelassen, um zu sinken.
Warum sehe ich immer nur früh und abends Ballons am Himmel ?
Heißluftballons sind Sicht-"Flug"-Objekte. Sie sind darauf angewiesen, von anderen Lauftraumbenutzern gesehen zu werden und der jeweilige Pilot muß selbst mögliche Hindernisse wie Hochspannungsleitungen etc. rechtzeitig erkennen, um ihnen ausweichen zu können. Bei Dunkelheit oder Dämmerung ist dies nicht sicher möglich!
Außerdem ist ein Ballon besonders anfällig gegen Thermik. Diese durch Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche entstehenden Blasen warmer Luft lösen sich spontan ab (vergleichbar mit den CO2-Blasen in der Sprudelflasche) und machen den Ballon total unkontrollierbar.
Eine Ballonfahrt ist also nur früh zwischen Sonnenaufgang und Einsatz der Thermik und am Abend nach Abklingen der Thermik bis zum Sonnenuntergang möglich. Im Winter - bei geschlossener Schneedecke kann die Thermik auch ganz ausbleiben und man kann ganztags Ballonfahren.
Warum kann man Starttermine nie sicher vorhersagen ?
Ballonfahren ist ein extrem wetterabhängiger Sport. Manchmal stehen Ballonfahrer mit ausgepacktem Gerät auf dem Startplatz, warten, warten.. und packen dann doch wieder ein. Maximal 2 Stunden vor jeder Ballonfahrt muß der Pilot sich bei der Flugwetterstelle über die aktuelle und zu erwartende Wetterlage informieren.
Ballonwetter ist idealerweise:
- trocken - möglichst von oben und unten, denn es macht keinen Spaß seinen Ballon nach der Landung von einem schlammigen Acker zu bergen.
- leichter Wind - möglichst zwischen 4 und 20km/h. Ohne Wind würde der Ballon in der Nähe von seinem Startplatz verharren und der Pilot hat keine Möglichkeit, sich geeignetes Gelände für die Landung auszusuchen. Bei höheren Windgeschindigkeiten macht das Füllen und Aufrichten des Ballons beim Start große Probleme und eine gefahrlose Landung kann nicht sichergestellt werden.
- gute Sicht - ausreichende Bodensicht, also kein Nebel sind Bedingung für eine Ballonfahrt. Sollte es dunstig sein, ist ein Start zwar möglich, die Fahrt macht aber wegen der schlechten Sicht kaum Spaß.
- keine Gewitter in der Nähe - denn Gewitterwolken verursachen schnell einsetzende starke Winde, die zu Deformationen und zum Zerreißen der Ballonhülle führen können!
Welchen Treibstoff benutzen Heißluftballons ?
Propangas: Das in Spezialflaschen mitgeführte Flüssiggas wird im "Brenner" erhitzt und unter großem Druck bei ca. 1600°C zu H2O und CO2 verbrannt. Es entstehen keine weiteren Abgase! Je nach Größe und Fahrweise benötigt ein Heißluftballon ca. 80-150 Liter Propangas je Fahrstunde.
Gibt es eine Altersbegrenzung für Personen im Ballonkorb ?
Nein! Allerdings sollte Mann oder Frau sich über den sportlichen Charakter der Unternehmung im klaren sein. Für gebrechliche Personen ist Ballonfahren nicht möglich, denn je nach Windverhältnissen ist durchaus mit einer härteren Landungen zu rechnen. Da es keine Sitzmöglichkeiten im Ballonkorb gib, muß man mind. 2 Stunden am Stück stehen können.
Eine gesetzliche Altersbeschränkung für Kinder gibt es nicht. Die Erfahrung zeigt aber, daß Kindern unter ca. 12 Jahren die Fahrt im Ballon schnell langweilig wird und die Gefahr des Spielens an Gasarmaturen besteht. Außerdem ist eine Körpergröße von ca. 1,40m Bedingung, um gut über den Korbrand schauen zu können. Die Entscheidung liegt in jedem Fall beim Piloten, wer mit ihm im Ballonkorb fahren kann und wer nicht.
Wie erfolgt die Landung eines Heißluftballons ?
Am Ende jeder Ballonfahrt steht die Landung - je nach Windverhältnissen ganz sanft oder als Schleiflandung! Nach ca. einer Stunde Fahrzeit sucht sich der Pilot ein geeignetes flaches Landegelände. Sollte kaum Wind sein oder die Landung an einer windgeschützten Stelle möglich sein, kann der Ballon stehen bleiben und die Fahrgäste können aussteigen. Ist eine "stehende Landung" wegen zu starken Windes nicht möglich, versucht der Pilot durch sanfte Bodenberührung den Ballon zu bremsen und dann durch schnelles Öffnen des großen Ventils oben am Ballon diesen zu entleeren und die Fahrt so schnell zu beenden. Dabei kippt der Ballonkorb meist um. Insgesamt muß bedacht werden, daß ein Durchschnittsballon von 3000m³ eine Gesamtmasse von ca. 1,5t hat und in kürzester Zeit von 30km/h (und mehr!) auf null gebremst werden muß.
Wie werden die Leistungen der Ballonfahrer bei Wettkämpfen bewertet ?
Neben gewerblichen und reinen "fun"-Fahrern gibt es eine kleinere Gruppe von Ballonpiloten, die das Ballonfahren als Wettkampfsport betreiben. In Deutschland werden im Jahr 10-15 Wettbewerbe durchgeführt, aus denen eine Rangliste ermittelt wird. Alle 2 Jahre finden Deutsche Meisterschaften statt. Die besten Ballonpiloten aus Rangliste und Dt. Meisterschaft bilden die Nationalmanschaft und vertreten Deutschland bei Europa- und Weltmeisterschaft und den World-Air-Games, der Olympiade der Luftsportler.
Bei den Wettkämpfen müssen von den Ballonpiloten kleine Sandsäckchen aus dem Ballon an bestimmten, teilweise auch selbst vom Piloten gewählten Punkten im Gelände abgeworfen werden. Der nächliegende erhält 1000 Punkte. Es gibt mehrere verschieden zu erfüllende Aufgaben, die für die jeweilige Fahrt vom Wertkampfleiter festgelegt werden. Alle Wettkampffahrten werden von Sportzeugen (s.g. Observern) an Bord des Ballons oder vom Boden aus überwacht. Grundlage bildet ein international einheitliches Regelwerk und ein Verhaltenscodex der Ballonfahrer.
Darf man aus dem Ballonkorb Fotos machen ?
Ja, in Deutschland darf man uneingeschränkt aus der Luft fotografieren und filmen. "Sensible Objekte" sind oft Sperrgebiete und dürfen von Ballons nicht überfahren werden.
Braucht Mann (oder Frau) eine Ausbildung, um einen Ballon zu führen ?
Natürlich! Um als Ballonpilot zu fungieren, brauchte man früher eine Privat-Piloten-Lizenz PPL-D, ab sofort aber eine EU-Pilotenlizenz BPL. Dies ist vergleichbar mit dem Pilotenschein für Sportflugzeuge. Neben umfangreichem theoretischen Wissen muß der Pilot eine praktische Ausbildung von mind. 20 Stunden und Kenntnisse im Flugfunkbetrieb nachweisen. Jeder Pilotenschein ist i.A. befristet gültig. Er bleibt nur erhalten, wenn jährlich eine Mindestanzahl "Flug"-Stunden absolviert werden und ein Fliegerarzt alle 1-2 Jahre die Tauglichkeit bescheinigt. Und bei groben Verstößen im Straßenverkehr kann auch der Pilotenschein eingezogen werden :-(((
Ist es nicht kalt in der Höhe während der Ballonfahrt ?
Nun ja, es ist erträglich! Die Temperatur sinkt je 100m Höhe um ca. 0,7 Grad. Da aber unmittelbar über dem Kopf der Passagiere im Korb eine ca. 1600°C heiße Gasflamme strahlt, ist die Temperaturabnahme kaum merklich. Lediglich im Winter bei geringen Außentemperaturen sind dicke Socken und lange Unterhosen angesagt.
Warum "fahren" Ballone und fliegen nicht ?
Diesen Unterschied, den die Ballöner eigentlich nur im deutschsprachigen Raum machen, ist historisch bedingt. Ballonfahren ist ja bekanntlich die älteste Form, mit der sich Menschen in die Luft erhoben haben. Die ersten Ballonpiloten waren Kapitäne zur See - sie waren die einzigen Menschen, die der Navigation mächtig waren. So wurden viele Begriffe aus der Seefahrt übernommen. Außerdem benutzen Ballone als Aerostaten ein anderes - mit Schiffen vergleichbares - Auftriebsprinzip als alle anderen Flugobjekte, die nur durch Bewegung in der Luft bleiben. Und es heißt auch heute noch "Luftfahrtbundesamt" etc.
Wie hoch kann man mit einem Ballon steigen ?
Mit einem Heißluftballon kann man ohne Atemmaske so hoch steigen, wie man noch Luft zum Atmen hat. Der derzeitige Rekord liegt über 5000m. Allerdings werden selbst bei Wettkämpfen kaum Höhen über 2500m mit Freiballons erreicht. Richtig Spaß machen Höhen von 200m bis 600m über Grund. In dieser Höhe kann man noch nach unten rufen und sich schon mal mit den "Erdlingen" unterhalten.
Woraus besteht die Hülle eines Heißluftballons ?
Die Hülle eines Heißluftballons besteht entweder wie bei unseres ersten Ballon Blustar aus einem mit Polyurethan beschichteten Nylongewebe oder wie bei SMOKY aus Polyester (besser, aber teuerer und schwerer zu färben). Diese Stoffe wurde von den Amerikanern in den 60ern im Rahmen des Mondprogramms entwickelt. Sie sind besonders leicht, dicht, reißfest und behalten diese Eigenschaften auch bei längeren hohen Temperaturen und harter UV-Strahlung.
Der Stoff wird in großen Rechtecken in ein Netz von Lastbändern und Stahlseilen genäht. Eine fertige Ballonhülle mittlerer Größe hat eine Oberfläche von 2000m² wiegt dann ca. 150kg - Sonderformen sind um einiges schwerer!